07.04.2020 Erstmal kommt es anders und zweitens als man denkt

f1b8fc3a f453 4699 8b56 19eb01666636Der gestrige Tag war mal endlich ein guter Tag. Am frühen Morgen hieß es erstmals für mich hier in den Supermarkt einkaufen zu gehen. Das ist morgens auch noch recht entspannt, ich muss allerdings bestätigen, dass das starke Geschlecht meint unantastbar zu sein. Die Herren der Schöpfung laufen hier ziemlich egoistisch durch den Laden und nehmen wenig Rücksicht auf andere.

Deshalb sollte man sich nicht länger als notwendig zwischen den Regalen aufhalten. Guter Trick ist die Plastetüten aus der Obstabteilung als Einmalhandschuh zu verwenden. Da hat man eine gewisse Sicherheit beim Schieben des Einkaufswagens. Müsli und Milch geschnappt und dann schnell noch kontaktlos die Kreditkarte glühen lassen und raus.

Um mal ein wenig auf andere Gedanken zu kommen, habe ich dann mal nach dem Frühstück die Laufschuhe geschnürt und bin dann in Richtung Avon River (kenne ich jetzt alles) gelaufen. Was man allerdings auch in diversen Laufbüchern lesen kann: Müsli liegt wie Beton im Magen, das kann ich auch eindeutig bestätigen, daher schleppten sich die letzten Kilometer recht zäh daher. Auf dem Zimmer schnell noch die Bonuspunkte bei der Krankenkasse für den Sport kassiert und dann war sie da die ersehnte Mail. Donnerstag geht es mit Air NewZealand 02.45 pm in Richtung Frankfurt. Schlagartig hatte sich bei uns die Stimmung um 180 Grad gedreht. Wir hatten uns schon allmählich mit dem Gedanken getragen, auch noch Ostern hier feiern zu müssen. Nach den Aussagen vieler anderer, die noch gar nichts wissen, wird sich wohl die Rückholaktion auch noch bis zum Ende der kommenden Woche hinziehen. Das ist natürlich für sehr viele eine bittere Erkenntnis, aber nicht zu ändern. Einige bekommen früh einen Anruf und müssen dann innerhalb von einer Stunde am Flughafen sein, das ist natürlich die Ausnahme. Man muss aber mal eine Lanze für die Botschaftsmitarbeiter brechen. Die relativ kleine Botschaft leistet hier seit Tagen eine super Arbeit ab und versucht alles möglich zu machen, da kann man es nicht allen gleich recht machen. Dafür auch von uns noch einmal ein dickes Dankeschön!

Aber Pustekuchen, wenn alles gut läuft und die Deutsche Bahn auch mitnimmt sind wir Karfreitag gegen Mittag zu Hause! Auf diese Neuigkeit gab es dann aus unserer Flasche mit kubanischem Landwein den vorletzten Schluck aus der Pulle. Den letzten haben wir uns für heute aufgehoben, um den letzten Abend auch ein wenig mit Wehmut zu feiern, aber die Freude überwiegt eindeutig. Wir werden uns dann auch in die Quarantäne begeben, das ist wohl auch ab dem 10.4. wohl vorgeschrieben. Das sollte aber für jeden aus Rücksicht für Familie und Freunde auch selbstverständlich sein!

Also bis bald in der Heimat Annett und Peter