Über Kauriwälder, Auckland zur Coromandel Halbinsel 450 Kilometer!

IMG 6705Opononi war schon ein spezieller Ort, das war heute morgen auch noch spürbar. Der Charme vergangener Jahre hing auch noch über den Sanitäreinrichtungen. Der nette Schweizer Besitzer hatte aber die Sauberkeit im Griff, so war zumindest das warme Wasser auch kostenlos verfügbar. Das Frühstück mit Blick auf die Wüste auf der anderen Seite der Bucht hatte etwas spezielles für sich. Der Wind hier ist scheinbar ständig präsent, so heißt es ein stilles Plätzchen aufzusuchen, damit das Müsli nicht vom Teller gefegt wird.

 

Von dem Campingplatz gute 5 Kilometer ging es dann rechts zur einem Lookou, der sich auch wirklich gelohnt hatte. Von dort konnte man die gesamte Bucht in der Morgensonne noch einmal bewundern und auch einen Blick hinter die riesige Sanddüne werfen. Hier wütet nämlich die Tasmansea – die Verbindung zwischen Australien und Neuseeland. Ein endlos langer Sandstrand mit stetem Wellengang- einfach eine Pracht. Am Aussichtspunkt war dann auch mal wieder die Liebenswürdigkeit der Kiwis spürbar. Eine ältere Frau kam gleich mit uns ins Gespräch und tauschte gleich ihre ganzen Erfahrungen mit uns über Neuseeland aus. Am Ende wünschte sie uns noch viel Spaß gerade auf der Südinsel, wo sie auch geboren wurde. Ein wenig besorgt äußerte sie sich über die Panikmache der Medien mit dem allgegenwärtigen Virus. Neuseeland ist davon noch einigermaßen verschont geblieben.

So ging es dann nach diesem tollen Stopp weiter in Richtung Süden. Da haben wir ach wieder die Besonderheit dieser Inseln kennenlernen dürfen. Innerhalb von einer halben Stunde war man vom Meer mit Sanddünen in den Regenwald eingetaucht. Dieser Regenwald hier an der sogenannten Kauricoast ist einer der letzten Reste dieser Wälder, die früher die ganze Insel bewachsen hatten. Durch Abholzung im großen Stil ist da leider nicht mehr viel über geblieben. So war der Stopp an dem größten und ältesten Kauribaum ein besonderes Erlebnis. Ein Baum so alt wie unser Christentum hat die Moderne noch überlebt. Mit gut 50 Metern Höhe und einem Stammumfang von 13 Metern steht er als Majestät des Waldes erhaben in mitten des Regenwaldes. Wie lange noch kann keiner wirklich sagen, mit der Zivilisation hat sich ein Pilz breit gemacht, der diese imposanten Bäume absterben lässt. Man versucht zwar mit Desinfektion der Schuhe aller Besucher das Problem zu lösen, ob es allerdings dauerhaft hilft, bleibt nur zu hoffen. Die Bäume stehen hier 2000 Jahre und der Mensch bekommt das in kurzer Zeit in den Griff, diese Riesen zu töten – einfach unverständlich.

Nach dem Stopp ging es dann in einigen kurvigen Straßen weiter durch den Waipouha Forrest, der sich dann innerhalb kürzester Zeit in eine karge Grassteppe verwandelte. Der Unterschied ist ziemlich krass. Von den früheren Schafherden ist leider auch nix mehr zu sind sehen, man ist hier auf Kühe umgestiegen, da sie wesentlich mehr Geld einbringen. Also weiter geht es, heute waren es am Ende 450 Kilometer – eine Ewigkeit auf Neuseelands Straßen. Dort sollte man übrigens mit allem rechnen, vor allem fliegende Steine sind hier besonders tückisch. Es ging auf einem Klong und schon war ein Loch im Blech unseres Campers, ein Fall für die Versicherung in Deutschland. Die Kohle müssen wir erst mal vorstrecken. Bloß gut, dass es nicht die Frontscheibe war, da hätten wir noch einige Zeit auf der Piste verbringen müssen.

Die S1 führt direkt durch Auckland, vorbei an der berühmten Skyline mit Fernsehturm und Harborbridge ist die Stadt sicher einen Blick wert. Allerdings ist das mitten im Berufsverkehr dann doch eine Herausforderung. Gott Sei Dank sind wir dann nach gut 7 Stunden Fahrt hier endlich in Whangamata auf der Coromandel Halbinsel angekommen. Zum Schluss zog sich das dorch gewaltig, da noch einige Berge zu überwinden waren, aber der Strand und das Meer haben uns für die Schinderei entschädigt. Wir bleiben daher erstmal 2 Nächte um zu entschleunigen und uns von den Strapazen zu erholen. Am Freitag geht es dann über Matamata (Hobbitland) nach Roturura. Also bis bald.