01.04.2020 und kein Aprilscherz – wir sind noch hier

Die schlechten Neuigkeiten vom Vorabend haben wir so allmählich verdaut, heißt wir stehen immer noch vor dem großen Rätsel wann und wie  die neuseeländische Regierung für uns ermöglichen möchte. Laut Primeminister Ardern soll es am 2. April eine Pressekonferenz geben, wo nähere Details bekannt gegeben werden.

 

 

 

 

Das wohl immer noch größte Problem ist, wir alle Leute möglichst isoliert (Stay in a bubble!)  von A nach B kommt. In der Hauptsache geht es um Gestrandete, die noch einige Stunden Autofahrt bis zum Flughafen Auckland oder Christchurch vor sich haben. Man hat da wohl bereits mit der deutschen Diplomatie einen Weg erarbeitet, denn bis Mitternacht sollten alle Betroffenen noch einmal ihre Anmeldedaten überarbeiten. Dem zu Folge hat man dann eine Aussage, wie viele Personen sich in welchem Landesteil aufhalten. Für mich kann das dann nur bedeuten: man möchte die Leute möglichst zentral gesteuert mit Bussen zum Airport bringen. Das ist sicher eine logistische Herausforderung und damit eine zusätzliche Belastung für beide Seiten. Letztlich müssen wir uns aber den Regeln der Kiwis beugen, daher kann es nur für uns heißen: Augen zu und durch!

Das Wetter meint es wieder etwas besser mit uns, zum Mittag kommt dann auch die Sonne raus und dann wird es hier mit knapp 20°C erträglich 😊. Für unsere seelische Verfassung haben wir gestern einen „kleinen“ Spaziergang an den Pazifik unternommen. Eigentlich nur ein 9 Kilometer Marsch, der es aber in sich hatte. Die Strecke führte an nicht enden wollenden Straßen entlang bis der kleine Ort New Brighton erreicht war. Die eigentliche Herausforderung ist hier immer, genügend Abstand zu anderen Leuten zu haben. Zum Glück ist der Weg nicht so stark frequentiert.

 Der endlos lange Strand und die stete Brandung an dem super Sandstrand haben uns aber für die Strapazen belohnt. Die knappe Stunde bei strahlendem Sonnenschein haben unseren Akku für die kommenden Tage wieder aufgeladen und lassen uns hoffen. Der Rückweg am Avon Trail war dann von der Landschaft wesentlich schöner, aber noch einen guten Kilometer länger. Entlang dieses Weges hat man mal eine Vorstellung wie viele Häuser seit 2011 der Abrissbirne geopfert werden müssen, das macht einen sehr nachdenklich. Wenn man über die Grünflächen schaut kann man noch erahnen wo Häuser und Vorgärten platziert waren, da die gepflanzten Bäume über die letzten Jahre noch ein wenig gewachsen sind. Das muss vor 10 Jahren noch ein richtiges Idyll gewesen sein.

Wir verzagen hier nicht und das gilt auch für alle, die zu Hause sind und sicherlich ganz andere Probleme haben als wir. Daher wünschen wir von hier aus alles Gute und sehen uns bald gesund und munter wieder. Viele Grüße Peter und Annett